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 Suicide Apartment 47

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Chris Tara
Dem Irrenhaus entflossene Animateure im Dienste ihrer Majestät!
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Chris Tara


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Suicide Apartment 47 Empty
BeitragThema: Suicide Apartment 47   Suicide Apartment 47 EmptyFr Jul 04, 2008 9:04 pm

A betrat sein Apartment.
Mit bebenden Händen schloss er die Tür hinter sich, die mit einem sanften, beinahe singenden Geräusch in das Schloss viel.
Es war still.
Angenehm still, wie A fand.
Er stand eine ganze Weile da, ließ sich von der unglaublichen Ruhe verschlucken.
Er driftete ab, in seine Parallel-Welt.
Er war im Apartment 47, dies war sein Reich, der einzige Ort auf dieser Welt, an dem A entscheiden konnte, was passieren durfte oder nicht.
A lebte nach einem recht einfachen System, was sich auf sein Ganzes Leben ausdehnen ließ:
Führt man A aus, wird B folgen.
Unterbindet man C wird D niemals geschehen.

Mit einem Mal riss ihn das klingelnde Telefon aus seinen Gedankengängen.
Wie schlaftrunken schaltete A das Licht an und wurde sofort geblendet.
Er war nicht lange in dem Raum gewesen doch trotz allem hatten sich seine Augen an das Dunkel gewöhnt.
Mit zusammengekniffenen Augen taumelte A zum Telefon und hob ab.
„Ja, Hallo? Hier ist A“
„Hallo A! Hier ist K!“ dröhnte es aus dem Hörer, als eben dieser mit seiner aufdringlich, störenden und lauten Stimme erklang.
K war A’s Feind. Schon immer. A wusste nicht, welchen Grund K für sein Verhalten hatte, doch war es schon von Anfang an so gewesen.
Damals in der Schule, selbst jetzt, wo A eine Universität in Wien besuchte, ließ K nicht von ihm ab.
A hasste K mehr als jeden anderen Menschen und doch hatte er sich von ihm ein ganzes Leben lang wie Dreck behandeln lassen.
A konnte K nichts entgegen bringen. Er ließ sich von ihm tyrannisieren.
„Oh nein … Hallo, K“ antwortete A mit leider und zugleich erschrockener Stimme.
K hatte schon lange nicht mehr angerufen um A zu sagen, wie erbärmlich er war, normalerweise blamierte K ihn während der Vorlesungen und sonst auch überall, wo sie miteinander tu tun haben mussten.
„Hey A, ich hab dir was zu sagen! Etwas, das du noch nicht wusstest!“
A wusste, was jetzt kommen würde. Wie immer würde er sich nicht widersetzen.
„Na dann schieß mal los …“

Nach endlos langen zehn Minuten war das Gespräch beendet.
A hatte die ganze Zeit auf derselben Stelle gestanden, hier, mitten in der peinlich sauberen und aufgeräumten Wohnung.
„Du bist nur ein dummer Pisser, A! In der Ecke da sollte dein Gehirn liegen!“
hatte K ihm ins Ohr geschrieen.
„Du hast Recht.“ War die Antwort, die A ihn auf all diese Dinge gegeben hatte, während er auf die weiß gestrichene Wand vor ihm gestarrt hatte.

A war wieder einmal gebrochen.
K schaffte es immer wieder, so lange auf ihn einzureden, ihn so lange schlecht zu machen, dass A barst, dass er sich tatsächlich so schlecht fühlte, wie K ihn beschrieb.
Und jetzt war es wieder so weit.
A’s Reich wurde von K dominiert und zerquetscht.
Plötzlich spürte A, wie eine Wut, tief aus seinem Inneren hinauf zu kochen schien.
Solch eine starke Wut hatte A noch nie in sich gespürt, als er den Telefonhörer nahm und gnadenlos an der blanken Wand zertrümmerte.
Nicht zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er den Wunsch zu entkommen, K für immer aus seinem Leben zu verbannen, ihn nie wieder Einfluss nehmen zu lassen.
Doch nie war auch dieser Wille so präsent, wie er es jetzt war.

A konnte K aus seinem Leben verbannen und das wollte er dieses Mal auch. Ernsthaft.
Darüber nachdenkend bewegte A sich wie in Trance durch das Zimmer, ging zum Sofa und klappte ein Poster nach oben.

Auch, wenn er dem Willen K’s folgen würde, es würde das letzte Mal sein.
“In der Ecke da sollte dein Gehirn liegen!“

A stand an der Wand, als er die Pistole an die Schläfe nahm und ohne zu zögern abdrückte.

C unterbinden damit D niemals eintritt.

Hello A, this is K,
The voice within your brain.
I came all the long way home
To drive you insane.

Blow your brains, count to eleven,
This is Suicide Apartment 47.


© by Chris Tara
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Suicide Apartment 47
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